
Ich will in wahrscheinlich zwei Artikeln ein bisschen über den Song „Gegen die Zeit“ schreiben. Besser gesagt über seine Entstehungsgeschichte und über die Inspirationsquellen, die dafür dienten. Heute möchte ich die musikalischen Inspirationsquellen vorstellen. Dazu habe ich euch hier eine Spotify-Playlist erstellt. Diese trägt auch ganz unkreativ den Namen „Gegen die Zeit“ – Inspirationsplaylist.
(Bitte lass mich in den Kommentaren wissen, ob es unter den Lesern auch User anderer Streaming-Plattform gibt, wie z.B. Apple Music, Amazon Music usw. damit ich dafür auch etwas zusammenstellen kann)
Wenn ihr auf die Playlist geht, dann seht ihr auf jeden Fall einen starken Einfluss aus Japan kommend. Vor allem der erste Song „Q?“ der von Reol (jp. れをる) interpretiert wird, hatte glaube ich den meisten Einfluss auf den Song. Man merkt den krassen Einsatz von Synthesizern, den Drum’n’Bass-lastigen Drum-Pattern und den Einsatz von Autotune. Den Song habe ich das erste Mal wahrscheinlich gegen Ende 2020, Anfang 2021 gehört und habe mir gedacht: „Ich will auch in so eine Richtung Musik machen!“ Wahrscheinlich könnte man sogar sagen, dass dieser Song einer der ausschlaggebenden Songs war, wieso ich als Richi Blau überhaupt aktiv werden wollte. Auch wenn ich Hip-Hop liebe, kann ich nicht sagen, dass ich mich dem Hip-Hop zugeordnet fühle. Ich habe das Gefühl, dass ich mich in meiner Ausdrucksbandbreite etwas einschränke, wenn ich mich einem klaren Genre zuordne. Vielleicht weiß ich einfach nicht genau welches Genre ich bediene, haha.
Ein weiterer sehr starker Einfluss ist 4s4ki (Ich empfehle vor allem „moonlake“ und „Cat Jesus Cat„). Sie ist ein Hyperpop-Star in Japan. Und dieses Genre zeichnet sich durch seine lauten, sägenden Synthesizer aus. Ebenso sind die Stimmen meist stark verzerrt. Fun Fact am Rande: Meine erste Präsentation, die ich auf Japanisch gehalten habe, war über diese Künstlerin.
Wenn der Song raus kommt, ist es bereits das Jahr 2024. Doch ich habe angefangen, den Song in 2021 zu produzieren. Ich hatte nie das Gefühl, dass ich mit meinem Text und mit meiner Singmelodie einen Punkt erreiche, der mich 100 % zufriedenstellt. Ebenso war ich auch von der Produktionsseite immer unzufrieden. Doch jetzt, in meiner Zeit in Japan, konnte ich zu mir finden und den Song endlich zu Ende produzieren.
Eine Band, die mir dafür den nötigen Anstoß gegeben hat, ist nicht ganz so überraschend auch aus Japan. King Gnu. Diese Band ist vor allem für seine Openings für Animes wie „Ranking of Kings“ oder „Jujutsu Kaisen“ bekannt. Nachdem mein Japanisch jetzt ein gewisses Level erreicht hat, fange ich jetzt auch an YouTube-Videos auf Japanisch zu schauen und bei eines davon war ein Beitrag über diese Band. Es stellte sich heraus, dass der Hauptverantwortliche für die meisten Songs dieser Band, Daiki Tsuneta (jp. 常田大希), ganz viele mir bekannte internationale Künstler in seine Produktion einfliessen lässt. Unter anderem Gorillaz, Kendrick Lamar, Arctic Monkeys usw. Und das sind auch alles Artists und Bands, die ich sehr gerne höre. Das Lied „DARE??“ von King Gnu ist nur 38 Sekunden lang und stellt nur eine Frage: Kimi ha dare? 君は誰?(dt. „Wer bist du?“). Und diese Frage stellte ich mir in letzter Zeit sehr oft und sehr langwierig. Ich bin der Band für die Erschaffung des Songs sehr dankbar. Wer sich mit japanischem Pop auskennt, hört einen krassen Unterschied zwischen diesem und dem, was japanischer Pop eigentlich ist.
Last but not least will ich auf jeden Fall meinen Bruder MP erwähnen, der mit auf dem Song vertreten sein wird. Mit seiner tiefen Stimme bildet er einen sehr schönen Kontrast zu meiner recht dünnen Stimme, die auch noch zusätzlich mit Effekten bearbeitet ist, um noch etwas dünner zu wirken.
Hört euch gerne die Playlist an. Lasst mich in den Kommentaren wissen, falls ihr noch Fragen zu anderen Einflüssen haben solltet, die ich bisher nicht erwähnt hatte. Und nächstes Mal werde ich dann ein bisschen detaillierter über die Entstehungsgeschichte des Songs aus persönlicher Sicht berichten.
Vielen Dank fürs Lesen!